Kreuzweg

Lesungstexte und Meditation gem. Gotteslob 683

1. Station: Jesus wird zum Tode verurteilt
Es war am Rüsttag des Paschafestes, ungefähr um die sechste Stunde. Pilatus sagte zu den Juden: Da ist euer König! Sie aber schrien: Weg mit ihm, kreuzige ihn! Pilatus aber sagte zu ihnen: Euren König soll ich kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König außer dem Kaiser. Da lieferte er ihnen Jesus aus, damit er gekreuzigt würde.
Joh 19, 14-16

Jesus vor Pilatus.
Ecce homo. – Seht da, der Mensch!
Spottfigur im Spottgewand.
Aller Ehre beraubt.
Ecce homo.
Ohne Ansehen. Er schaut mich an.

2. Station: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern
Er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir meinen, er sei von Gott geschlagen, von ihm getroffen und gebeugt. Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt. Jes 53,4-5

Jesus wird unter das Kreuz gezwungen.
Via dolorosa. – Weg der Schmerzen.
Er geht im Kleid eines Gezeichneten.
Er trägt das Leid der Menschen.
Er trägt unsere Schuld.

3. Station: Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz
Der Herr lud auf ihn die Schuld von uns allen. Er wude misshandelt und niedergedrückt, aber er tat seinen Mund nicht auf. Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, und wie ein Schaf angesichts seiner Scherer, so tat auch er seinen Mund nicht auf. Jes 53, 6-7

Jesus liegt am Boden.
Im Staub der Erde.
Er hat kein Gesicht mehr.
Vom Kreuz in die Knie gezwungen.
Doch er steht wieder auf.

4. Station: Jesus begegnet seiner Mutter
Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter!
Joh19, 25-27

Jesus und seine Mutter.
Begegnung im Leid.
Begegnung auf dem Kreuzweg.
Stark wie der Tod ist die Liebe.

5. Station: Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz tragen
Als sie Jesus hinausführten, ergriffen sie einen Mann aus Zyrene namens Simon, der gerade vom Feld kam. Ihm luden sie das Kreuz auf, damit er es hinter Jesus hertrage. Lk 23,26

Jesus und Simon.
Sie werden Brüder auf dem Kreuzweg.
Geschwisterliche Kirche.
Einer trage des anderen Last;
so erfüllt ihr das Gebot Christi.

6. Station: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch
Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen, un denen, die mir den Bart ausrissen, meine Wangen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel. Jes 50,6

Jesus und Veronika.
Das Mitgefühl einer Frau.
Christi Bild in ihren Händen,
Christi Bild in ihrem Herzen.

7. Station: Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz
Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, der Leute Spott, vom Volk verachtet. Alle, die mich sehen, verlachen mich, verziehen die Lippen, schütteln den Kopf: „Er wälze die Last auf den Herrn, der soll ihn befreien! Der reiße ihn heraus, wenn er an ihm Gefallen hat.“ Ps 22,7-9

Jesus, niedergestreckt auf dem Weg nach Golgota.
Ein Wurm und kein Mensch mehr.
Hass und Gewalt,
Terror, Krieg und Völkermord –
„Die Sonne wurde schwarz wie ein Trauergewand und der ganze Mond wurde wie Blut.“ Offb 6,12

8. Station: Jesus begegnet den weinenden Frauen
Es folgte eine große Menschenmenge, darunter auch Frauen, die um ihn klagten und weinten. Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte: Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich; weint über euch und eure Kinder! Lk23,27-28

Jesus und die Frauen.
Trauer und Verzweiflung.
Miserére. – Erbarme dich.
Jesus nimmt Anteil:
„Weint nicht über mich!
Weint über euch und eure Kinder!“
Miserére.

9. Station: Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz
Ich bin hingeschüttet wie Wasser, gelöst haben sich all meine Glieder. Mein Herz ist in meinem Leib wie Wachs zerflossen. Meine Kehle ist trocken wie eine Scherbe, die Zunge klebt mir am Gaumen, du legst mich in den Staub des Todes. Viele Hunde umlagern mich , eine Rotte von Bösen umkreist mich. Sie durchbohren mir Hände und Füße. Ps22, 15-17

Jesus erneut am Boden.
Er kann nicht mehr.
Wann ist endlich Schluss? –
Menschen sind am Ende.
Ohnmacht.
Neue Kraft vom ohnmächtigen Christus.

10. Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt
Die Soldaten nahmen seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen. Sie nahmen auch sein Untergewand, das von oben her ganz durchgewebt und ohne Naht war. Sie sagten zueinander: Wir wollen es nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll. So sollte sich das Schriftwort erfüllen: Sie verteilen meine Kleider unter sich und warfen das Los um mein Gewand. Dies führten die Soldaten aus.
Joh 19,23-24

Jesus auf dem Kalvarienberg.
Die Kleider vom Leib gerissen.
Wie Adam und Eva entblößt.
Das letzte Ansehen ist ihm genommen.Unser Herr im Elend.
Menschenrechte?
Menschenwürde?

11. Station: Jesus wird an das Kreuz genagelt
Sie kamen zur Schädelhöhe; dort kreuzigten sie ihn und die Verbrecher, den einen rechts von ihm, den anderen links. Jesus aber betete: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Lk22,33-34

Jesus hingestreckt auf dem Galgen des Kreuzes.
sie nageln ihn fest auf seine Liebe zu den Menschen.
der leidende Gottesknecht – zwischen Himmel und Erde.
Opferlamm.
Hände,
die schagen,
die foltern,
die töten.
Hände,
die pflegen,
die Zärtlichkeit schenken,
die heilen.

12. Station: Jesus stirbt am Kreuz
Es war etwa um die sechste Stunde, als eine Finsternis über das ganze Land hereinbrach. Sie dauerte bis zur neunten Stunde. Die Sonne verdunkelte sich. Der Vorhang im Tempel riss mitten entzwei, und Jesus rief laut: Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist. Nach diesen Worten hauchte er den Geist aus. Lk 23,44-46

Jesus im Todeskampf.
„Mein Gott, mein Gott,
warum hast du mich verlssen?“
Sein letztes Gebet:
„Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.“
Sein letztes Gebot:
„Liebt einander, wie ich euch geliebt habe!“
Sein letztes Wort:
„Es ist vollbracht.“
Totenstille des Karfreitags.
Im Kreuz ist Heil.
Im Kreuz ist Hoffnung.
Im Kreuz ist Leben.

13. Station: Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt
Josef aus Arimathäa war ein Jünger Jesu, aber aus Furcht vor den Juden nur heimlich. Er bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen, und Pilatus erlaubte es. Also kam er und nahm den Leichnam ab. Joh19,38

Der tote Leib Jesu im Schoß der Mutter.
Pietá
Maria hüllt ihn in den Mantel ihrer Liebe.
Stärker als der Tod ist die Liebe.
Die Schmerzensmutter.
Zuflucht den Menschen.
In Not und Leid.
Mutter der Trostes.

14. Station: Der heilige Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt
Und Josef von Arimathäa nahm ihn vom Kreuz, hüllt ihn in ein Leinentuch und legt ihn in ein Felsengrab, in dem noch niemand bestattet worden war. Das war am Rüsttag, kurz bevor der Sabbat anbracht. Die Frauen, die mit Jesus aus Galiläa gekommen waren, gaben ihm das Geleit und sahen zu, wie der Leichnam in das Grab gelegt wurde. Lk23,53-55

Jesus ist hinabgestiegen in das Reich des Todes.
Die Trauer des Karfreitags.
Die Ruhe des Karsamstags.
Mächtiger als der Tod ist das Leben.
„Wenn wir mit Christus gestorben sind,
werden wir auch mit ihm leben.“